Vom Reißen der Saite

April 18, 2007

Ich sehe
den Wahnsinn in den Augen
das verstockte Lachen
den sitzenden Frust
die endlose Idiotie des Flimmerns
das Lachen der Guten
das Heucheln der Bösen
den Tau auf deinen Lippen
das niedere Volk
die offentsichtliche Päsenz
den Selbstekel
die stetige Veränderung
das Schlachten von Menschen
die Verkündigung der Lösung
den Streit um die Antwort
die Farbe des Herbstes
das ewig Kopierte
das zwingend Verachtende
das Ende von Tausend Welten
die Zerstörung endloser Ideen
die Sinnlosigkeit
die Wahrhaftigkeit
das Beben von Werten und das erschaffen von Neuem
Ich sehe das Reißen der Saite

Ich höre
das Rauschen der See
das wirre Geflatter
das Schreien von Kindern
das gejohle von Idioten
den Gesang von Gläubigen
die Worte die ich nie vergesse
die Stille des Schlafes
das Rumoren von Mägen
den Wassertropfen auf dem Asphalt
den Wind im Geäst
das Knirschen von Zähnen
das Schmatzen von Geiern
das Krachen von Knochen
das Zischen von Blicken
das Pfeifen von Kugeln
die Harmonie des Lärms
das Gejammer von Starken
die Versprechen von Heuchlern
den Hass der Ahnungslosen
das fehlende Wissen
die Freude eines Erfolgs
das Schweigen eines Grabes
ich höre das Reißen der Saite

Ich rieche
den Geruch von Genuss
den Gestank des Vergessens
die Fauligkeit der alten Werte
die künstliche Süße der Neuen
den Aufguss vom letzenmal
die Scheisse auf dem Haufen des Teufels
den Geruch von dauerndem Wundbrand
den Schweiss der Angst
den Duft deiner Haare
die Schwere von Gas
den Muff aus Tausend alten Kisten
den Feinstaub in der Luft
den Hauch von Orchideen
das Aroma von Sonnenstrahlen
die toten Tiere im Stein
die Kotze unter Tisch
das Fleisch auf dem Block
ich rieche das Reißen der Seite

Ich fühle
die Freude der Lust
das Wasser auf der Haut
die Kälte der Freunde
die Wärme der Feinde
den Hang zu übertreiben
die Unfähigkeit zum Reden
den Schmerz des Verlustes
das Beben der Welt
das Ping im All
den Herzschlag aller Schlangen
die Flügel der Blutsauger
den Krampf in meinem Geiste
das widerkehrende Ende
den Zweifel an Wahrhaftigkeit
den Druck im Schädel
das Sterben der Zellen
das Wachsen von Neuen
den Ekel des Augenblicks
den Jubel alles Schönen
die Wut und den Zorn
dein Herz auf meinem
die faulige Süße dieser Exitenz
ich fühle das Reißen der Saite

Stadt am Fluss

April 15, 2007

Mit Trauer gehe ich von dir
nachdem du mich beraubt hast
ohne Wehleiden gab ich dir was du verlangtest
und erhielt meinen gerechten Lohn

voll Süße ist dein Atem und voll Hoffnung dein Wesen
doch bist du nicht von Dauer dein Versprechen nur für einen Tag

Verheissung soll dein Name sein und Laster dein Gewissen
voll Inbrunst verehre ich dich und hasse dich aufs neue
zu oft war süßer Wein wie bittere Galle
zu selten eine Offenbarung von wahrem Wert

viel hast du gesehen du Stadt am Fluss
doch bist du nicht von Dauer dein Versprechen nur für einen Tag

wieso ist mein Wille dir unterworfen
wieso bin ich dir nur verfallen
dein Herzschlag ist wie ein wohliger Ton
aus Tausend Kehlen und Geistern entsprungen

ich gebe dir mein Herz und meine Seele im Tausch für etwas Zeit
doch bist du nicht von Dauer dein Versprechen nur für einenTag

Nun bin ich zufrieden und Ruhe ist mein Gast
denn nie verklingt dein Lachen
doch bin ich auch geschlagen und Trauer mein Tuch
den ich vermag dich nicht loszulassen

alles was du mir geben kannst will ich nehmen und darum weinen
denn du bist nicht von Dauer und dein Versprechen nur für einen Tag

Vom Sinn?

April 6, 2007

Es ist vorbei
die Straßen sind leer
die Liebe verkauft
der Drang uns aufzudrängen und präsent zu sein
er ist geblieben den er wurde uns gütiger Weise gelassen

nichts das wir nicht versucht hätten
oder das man uns die Wahl nicht gelassen hätte
doch auch Sartre schmort in der Hölle denn er hat uns hängen gelassen
die Gesellschaft ist geschlossener den je und wir kennen sie zu gut
und so wird Himmel zur Hölle und andersherum

nichts zählt ausser die Extase
nichts hat Sinn ausser Sinnlosigkeit
und nichts Spass ausser dem Extrem
das ist extrem schlecht
doch so wird alles gut

Erguss

April 6, 2007

Was ist es
was ist es das wir sind
geworden sind in diesen und allen Zeiten
man wirft es uns hin und wir fragen
fragen nach mehr und dem was noch verbleiben soll

ist es alles
ist es alles was ihr habt den es reicht nicht
nicht für uns den es sollte nie gereicht haben
doch sehe ich ihr werdet nie müde werden und wir
wir werden nie satt

es ist süß und doch so schal
denn ist es weg ist gar nichts hier
nichts das man verzehren kann ausser
mehr mehr und mehr